Begriffserklärungen rund um Asylgesetzgebung für ehrenamtlich Helfende

Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung aus München hat ein 60-seitiges Glossar der Begriffe rund um Asyl, Flucht und Migration erstellt. Dieses Nachschlagewerk – hier als pdf verlinkt – enthält die allerwichtigsten aufenthaltsrechtlichen Begriffe und erklärt ihre Bedeutung.

„Engagiert für Flüchtlinge: Ein Ratgeber für Ehrenamtliche“ soll die Helfenden dabei unterstützen, die teils komplexe Gemengelage selber zunächst besser zu verstehen und dieses Verständnis dann in die ehrenamtliche Arbeit einfließen zu lassen.

Da es sich in der Regel um bundeseinheitliche Gesetzgebung handelt (Asylgesetz bzw. bis 23.10.15 Asylverfahrensgesetz, Aufenthaltsgesetz, Asylbewerberleistungsgesetz und und und), ist der Geltungsbereich der gesammelten Informationen nicht auf Bayern beschränkt.

Das Nachschlagewerk ist deswegen so wertvoll, weil es nicht selten vorkommt, dass Ehrenamtliche auf ihren Begleit- oder Lotsengängen zu Ämtern, zu Behörden und anderen öffentlichen Stellen mangelhafte und manchmal schlicht falsche Auskünfte bekommen. Auf Stichwort eine gültige Begriffsklärung und deren rechtlichen Rahmen zu erhalten, kann Reibungsverluste vermeiden und Wege verkürzen helfen.

Gesetzesregelungen sind mit Stand 04.03.2016 berücksichtigt.

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer in Harburg

Auch wenn es zunächst ungewöhnlich klingt, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) berät erwachsene Zuwanderer – allerdings vornehmlich jene, die bereits einen Aufenthaltstitel nach $23 Aufenthaltsgesetz haben oder berechtigt oder verpflichtet sind, einen Integrationskurs zu besuchen.

Die Beratungsstellen, die das BAMF mit der Aufgabe betraut hat (dabei sind u.a. die Caritas, das DRK, Der Paritätische, die Diakonie und einige kleinere Träger) sollen dabei in folgenden Bereichen Unterstützung zu leisten, wie auf der BAMF-Webseite zu lesen ist:

  • Deutsch lernen (zum Beispiel: Wo kann ich Deutsch lernen? Muss ich den Kurs selbst zahlen?)
  • Schule und Beruf (zum Beispiel: Wird mein Schulabschluss oder meine Ausbildung anerkannt? Wie und wo finde ich Arbeit?)
  • Wohnen (zum Beispiel: Wie finde ich eine Wohnung? Wie viel kostet eine Wohnung?)
  • Gesundheit (zum Beispiel: Brauche ich eine Krankenversicherung? Zu welcher Ärztin oder welchem Arzt kann ich gehen?)
  • Ehe, Familie und Erziehung (zum Beispiel: Wer hilft mir während der Schwangerschaft? Wer berät mich bei Eheproblemen?)

In Harburg gibt es zwei Anlaufstellen:

BI Bildung und Integration, Hamburg Süd gGmbH, IZ Harburg
Krummholzberg 5, 21073 Harburg
Benjamin Kurtius, 040-3095429-13
Beratungszeiten: Dienstag bis Freitag 10-14 Uhr, nur nach Terminabsprache!
Terminvergabe: Donnerstag 10-12 Uhr oder telefonisch
Als Beratungssprache möglich: Spanisch
Angebote: MBE, Integrationskurse, Integrationszentrum
Deutsches Rotes Kreuz Harburg
Maretstraße 26, 21073 Hamburg
Natalia Lukin, 040-65915125, N.Lukin@drk-hh-harburg.de
Monika Dos-Eggert, 040-65915125, M.Dos-Eggert@drk-harburg.hamburg.de
Offene Sprechstunde: Montag 9-12 Uhr, Mittwoch 9-12 Uhr und n. Vereinbarung. Freitag: geschlossen!
Als Beratungssprache möglich: Russisch, Polnisch
Angebote: MBE

Insgesamt stehen in Hamburg 15 Anlaufstellen aus dem Netzwerk Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) zur Verfügung. Die Förderrichtlinien des BAMF zur MBE.

Refugee Conference 2016 – Kampnagel Hamburg

Heute beginnt auf dem Gelände des Kampnagel-Theaters eine internationale Konferenz für geflüchtete Menschen und MigrantInnen. Im August 2015 trafen sich in Hannover politisch aktive Refugees und ihre UnterstützerInnen aus Initiativen in Berlin, Hamburg und Hannover, um die Perspektiven des politischen Kampfs für ein selbstbestimmtes Leben in Würde, gegen Rassismus und diskriminierende Gesetzgebung zu diskutieren. Die Teilnehmenden vereinbarten, gemeinsam eine größere Konferenz zu organisieren. Die Kampnagel-Verantwortlichen unterstützten das Ansinnen.

Die Konferenz ist selbst-organisiert und soll dazu dienen, die Netzwerke der Refugees zu stärken und auszubauen, deren politische Stimme weithin hörbar zu machen und dafür zu sorgen, dass die Geflüchteten selbst die Akteure des eigenen Handelns werden.
Im Programmflyer werden diese thematischen Schwerpunkte gesetzt:

  • Die neuen, verschärften Gesetze gegen Geflüchtete
  • Die Zustände und Kämpfe an den EU-Außengrenzen
  • Abschiebungen
  • Die Zunahme rassistischer Übergriffe
  • Die Situation, Forderungen und Kämpfe von Geflüchteten
  • Frauen und Migrantinnen
  • Die Selbstorganisierung von Geflüchteten
  • Die bisherigen Erfolge der politischen Refugee-Kämpfe
  • Die staatlich propagierte Spaltung in ›gute‹ und ›schlechte‹ Flüchtlinge
  • Der Rassismus gegenüber Muslim*innen und Roma/Sinti

Organisiert wird die Veranstaltung durch: Lampedusa in Hamburg, CISPM – International Coalition of Sans-Papiers Migrants and Refugees, Voix des Migrants, Refugee Movement Berlin, Refugee Protestcamp Hannover, Refugee Bus Tour, Droits des Migrants, Asmara’s World-Refugee Support. Die Bewegung Recht auf Stadt – never mind the papers unterstützt das Treffen.