Nachrichten aus dem Forum Flüchtlingshilfe

Im Dezember veranstaltete die Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) erstmals ein großes Treffen des Forums Flüchtlingshilfe – mehr als 2000 freiwillige Helferinnen und Helfer kamen in der Fischauktionshalle zusammen, um sich auszutauschen, an Workshops teilzunehmen, sich zu vernetzen.

Daraus ist ein Newsletter entstanden, der nun regelmäßig zusammengestellt und an Interessierte verschickt werden soll. Wer ihn empfangen möchte, schreibt an forumfluechtlingshilfe@basfi.hamburg.de.

Der Newsletter ist ziemlich lang. Wir nutzen deswegen hier die Gliederung:

Rund 2000 Flüchtlingshelferinnen und Flüchtlingshelfer bei der Auftaktveranstaltung zum Forum Flüchtlingshilfe
Fortbildungsangebote für ehrenamtliche Flüchtlingshelferinnen und Flüchtlingshelfer
Die ersten Dialogforen nehmen die Arbeit auf
Engagementforum F plus tagt erstmals im Mai
Haftpflichtversicherung für freiwillig Engagierte
Aktuelle Zahlen

Ergänzt werden sollen die Infos durch zwei weitere Links für HelferInnen: Das Kursangebot von Aktivoli und die Angebote des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes für Freiwillige.

Die Stadt, und dabei federführend die Sozialbehörde, hat erkannt, dass es unabdingbar ist, die freiwlligen HelferInnen zu unterstützen. Ganz im Sinne von somenti.org!

Fachkräfte für Sozialarbeit dringend gesucht

Im Hamburger Unternehmen Fördern & Wohnen, einem der größten Betreiber von Erstaufnahme- und Folgeunterkünften für Flüchtlinge können Dutzende Sozialarbeiter-Stellen nicht besetzt werden. Schätzungen gehen so weit, dass dieses Jahr noch bis zu 500 Fachkräfte eingestellt werden müssten, um den anstehenden Betreuungs- und Versorgungsaufgaben gerecht zu werden.

In einem Bericht des Hamburg Journals berichtet ein ehrenamtlicher Koordinator aus der Initiative Refugees Welcome Caro Viertel, der einige Unterkünfte kennt, die von F & W betrieben werden, weil er die Ehrenamtlichen-Arbeit koordiniert: „Die Sozialarbeiter sind chronisch unterbesetzt, schlecht bezahlt, überfordert und nach sechs Monaten im Dauereinsatz natürlich auch ausgemergelt.“

Im Umkehrschluss heißt das, alle Beteiligten wissen: Wenn es Tausende freiwillige Helferinnen und Helfer nicht gäbe, bräche die gesamte Versorgung der Flüchtlinge zusammen. Es gäbe dann niemanden, der die Zuwanderer zu Ämtern begleitet, Deutschkurse anbietet, bevor sie offiziell und staatlich gefördert werden, Wohnungen sucht, mit Vermietern spricht, Praktikumsplätze beschafft und sich um Tausend andere Dinge kümmert, um den Schutzsuchenden das anfängliche Leben hier einigermaßen erträglich, aber auch verständlich zu machen.

Manchmal verstehen ja nichtmal wir Einheimische unser Land – und seine Bürokratie. Wie soll das dann erst den Flüchtlingen gehen? Erst im Zuge der Freiwilligenarbeit mit Ämtern und Behörden merken wir, wie verrechtlicht hier jeder Schritt, jede Handbewegung, jede Bewilligung für was auch immer ist. Wenn dann auch noch verschiedene Ämter, Behörden und Gerichte für eine Sache zuständig sind, wird es manchmal so komplex, so mühsam und so ein Geduldsspiel, dass manche Verzweiflung der Flüchtlinge begreiflich wird, denn es ist das hiesige System, das die Leidenszeit verlängert – und weniger der böse Wille einzelner Entscheider.