In Hamburg haben sich in den vergangenen Wochen einige Dutzend Flüchtlingsinitiativen zusammengetan, um einen Dachverband zu gründen: „Hamburg integriert“. Ziel: Der sehr zugkräftigen Bewegung gegen Großunterkünfte „Initiative für erfolgreiche Integration“ das Feld und die Deutungshoheit zu Integrationsfragen nicht allein zu überlassen – und einen Volksentscheid möglichst zu verhindern.
Ein anderes Gründungsmitglied wird vom NDR mit den Worten zitiert: „Die Stadt nennt sich ja auch Tor zur Welt – und wir wollen verhindern, dass eine kleine Gruppe dieses Tor zuschlägt“.
So kehrt die Willkommenskultur zurück in öffentliche Bewusstsein zurück. Die Stadt zeigt wieder Herz.
Nach der Blockade-Aktion einiger Blankeneser Baumschützer, die am Björnsonweg das Fällen einiger Bäumen verhinderten, um den Bau einer Unterkunft für 192 Geflüchtete zu blockieren, setzt die neue Sammlungsbewegung der FlüchtlingshelferInnen ein Zeichen: Der öffentliche Diskurs soll nicht kampflos denjenigen überlassen werden, die nichts anderes fürchten als dass ihre gewohnte, kokonhaftige, grundstückspreisfixierte Glückseligkeit für immer perdu ist, weil plötzlich die Armen und Entrechteten, die Gebeutelten und Abgezockten der Welt vor der eigenen Tür kampieren – bzw. wie am Björnsonweg geplant, in neun Häusern untergebracht werden sollen.